Block Porotherm T Profi with drop of water on insulation
Hand touching mineral wool of internal insulation filled clay block
Insulation filled clay blocks on conveyor belt leaving filling station at production plant Haiding

Technische Fragen

Fragen und Antworten zum Porotherm W.i - der Ziegel mit Wärmedämmung inklusive

Fragen zum Porotherm W.i

Anworten zum Porotherm W.i

1. Der Porotherm W.i ist ein relativ neues Produkt – gibt es damit schon ausreichend Erfahrungswerte?

Der Porotherm W.i ist ein Hochlochziegel mit integrierter Wärmedämmung. Diese Art von Ziegel wird bereits seit 2008 in Österreich erfolgreich eingesetzt und stellt eine zeitgemäße und nachhaltige Wandlösung dar. In Deutschland reichen die Erfahrungen mit dämmstoffgefüllten Ziegeln noch länger zurück; am deutschen Markt wurden Hochlochziegel mit integrierter Wärmedämmung bereits im Jahr 2000 eingeführt und stellen dort mittlerweile den Baustandard für energieeffiziente Gebäude dar.

2. Sind die Fasern der Mineralwolle gesundheitsschädlich?

Die im Porotherm W.i eingesetzte Mineralwolle trägt das RAL-Gütezeichen „Erzeugnisse aus Mineralwolle“ des Deutschen Instituts für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. besteht aus biolöslichen, nicht krebserzeugenden Fasern und ist somit nachweislich nicht gesundheitsschädlich. Bei Mineralwolle Dämmstoffen, die mit dem RAL-Gütezeichen ausgezeichnet sind, werden die Übereinstimmungen mit den europäischen Normen durch anerkannte unabhängige Prüfinstitute überwacht. Es steht für geprüfte Qualität und Sicherheit und für eine gesundheitlich unbedenkliche Verarbeitung. Beim Schneiden und Fräsen des Porotherm W.i wird aber – so wie bei der Bearbeitung von allen anderen Baustoffen auch – das Tragen von Staubschutzmasken empfohlen.

3. Ist die Mineralwolle feuchtigkeitsempfindlich?

Die Mineralwolle im Porotherm W.i ist formstabil, durchgehend hydrophobiert und nimmt kein Wasser auf (saugt nicht). Selbst die bauseits geschnittenen Kanten der Mineralwolle sind somit wasserabweisend. Die Hydrophobierung ist dauerhaft und die wasserabweisenden Eigenschaften der Mineralwolle ändern sich im Lauf der Zeit nicht, sofern keine Chemikalien in die Wand eingebracht werden, die die Hydrophobierung angreifen. Unter üblichen Bedingungen ist ein Eindringen solcher Stoffe während der Bauphase und der Nutzung des Gebäudes jedoch nicht zu erwarten.

Im Zuge der Errichtung des Gebäudes ist der Porotherm W.i – so wie jeder andere Baustoff auch – vor übermäßiger Durchfeuchtung zu schützen. Insbesondere bei längeren Arbeitsunterbrechungen bzw. Standzeiten werden deshalb die Mauerkronen und Fensterbrüstungen mit Folien oder Bitumenbahnen abgedeckt.

4. Kann die Mineralwolle zu schimmeln beginnen?

Die Mineralwolle weist ebenso wie der Ziegelscherben keine organischen Bestandteile auf und kann dem Schimmelpilz keinen Nährboden und somit keinen Lebensraum bieten. Die Gefahr einer Schimmelbildung ist somit nicht gegeben.

5. Wie verhält sich der Porotherm W.i im Hinblick auf Kondensation im Bauteilinneren (Tauwasseranfall)?

Sowohl der Ziegelscherben als auch die Mineralwolle sind dampfdiffusionsoffene Materialien und die Mineralwolle ist durchgehend hydrophobiert. Selbst wenn es in den Wintermonaten in geringsten Mengen zu einem Anfall von Tauwasser im Bauteilquerschnitt kommt, wird dieses nicht von der Mineralwolle, sondern vom Ziegelscherben aufgenommen und kann im Frühling aufgrund der Kapillarität und Diffusionsoffenheit des Scherbens problemlos wieder austrocknen. Diese feuchteschutztechnischen Eigenschaften des Porotherm W.i wurden durch Simulationsberechnungen an der Technischen Universität Graz überprüft und auch im Rahmen von Klimakammer-Zeitrafferversuchen am Bautechnischen Institut Linz (BTI) messtechnisch nachgewiesen.

6. Stellen die Stoßfugen der Ziegel Wärmebrücken dar?

Die wärmeschutztechnischen Bemessungswerte werden grundsätzlich für einen m² Wand deklariert, und nicht für den Einzelstein. Die Werte für den Porotherm W.i wurden am Bautechnischen Institut Linz (BTI) durch Finite-Elemente-Berechnungen ermittelt und durch Wandmessungen bestätigt. Der – im Vergleich zum ungestörten Ziegel – etwas höhere Wärmefluss im Bereich der Stoßfugen wird im Rahmen dieser normgemäßen Berechnungsmethode bereits berücksichtigt. Die angegebenen Wärmeschutzwerte gelten somit für den Ziegel inklusive der vermörtelten Lagerfugen und der knirsch aneinandergefügten Stoßfugen.

7. Ist der Porotherm W.i im Rohbauzustand besonders vor Regen zu schützen?

Wie alle Baustoffe muss auch der Porotherm W.i im Rohbauzustand gegen übermäßige Durchfeuchtung geschützt werden, da jede in eine Baukonstruktion eingebrachte Feuchtigkeit in der Folge wieder ausgetrocknet werden muss.
Bei Arbeitsende und insbesondere bei längeren Arbeitsunterbrechungen bzw. Standzeiten werden daher die Fensterbrüstungen und Mauerkronen mit Folien oder Bitumenbahnen abgedeckt. Sollte es in der Bauphase dennoch einmal zu einem Feuchtigkeitseintritt kommen, stellt das im Regelfall auch kein Problem dar. Da die Mineralwolle durchgehend hydrophobiert ist, wird die Feuchtigkeit nicht von der Mineralwolle, sondern vom Ziegelscherben aufgenommen und kann in der Folge aufgrund der Kapillarität und Diffusionsoffenheit des Scherbens wieder austrocknen.

8. Wie verhält sich der Porotherm W.i beim Schneiden auf der Baustelle?

Der Porotherm W.i kann in allen Richtungen (Länge, Breite und Höhe) mit der Alligatorsäge, Bandsäge oder Ziegelschneidemaschine sowohl trocken als auch nass geschnitten werden. Selbst das Schneiden von sehr schmalen Passstücken ist aufgrund der dicken Stege kein Problem. Die Mineralwolle behindert die Schneidearbeiten auch nicht – sie lässt sich einfach mitschneiden und verfängt sich nicht im Sägeblatt.

9. Wie ist der auf der Baustelle anfallende Verschnitt zu entsorgen?

Die Wienerberger Österreich bietet in Zusammenarbeit mit der REMABO Ressourcenmanagment seit Februar 2019 einen kostenlosen Sammel-Service für Mineralwolle, die beim Baustellen-Verschnitt von Porotherm W.i Ziegeln anfällt an. Die Sammel-Säcke können von Baufirmen bei der Bestellung von Porotherm W.i Ziegeln im jeweiligen Werk angefordert werden. Die Abholung der Säcke erfolgt kostenlos, bei größeren Baustellen direkt vor Ort und bei kleineren Bauvorhaben vom Lager bzw. Bauhof.

10. Wie werden beim Porotherm W.i Schlitze bzw. Ausnehmungen für Installationen hergestellt?

Das Herstellen von Installationsschlitzen erfolgt mit der Mauernutfräse; das händische Stemmen von Schlitzen ist – wie bei Mauerwerk generell – nicht zulässig. Beim Fräsen selbst verhält sich der Porotherm W.i so wie beim Schneiden; die Mineralwolle verfängt sich nicht in den Trennscheiben der Fräse, sondern wird von diesen eingeschnitten. Ebenso werden Ausnehmungen für Elektrodosen einfach mit entsprechenden Kronenbohrern hergestellt, wobei darauf zu achten ist, dass das Bohren – wie bei Ziegelmauerwerk generell – nur im Drehgang (kein Schlagbohren) erfolgt.

11. Können beim Porotherm W.i Abflussrohre o.ä. in der Wand geführt werden?

Das Führen von Installationsleitungen mit größeren Durchmessern in der Außenwand sollte zwar nach Möglichkeit bei der Planung durch das Vorsehen von Installationsschächten vermieden werden – ist dies planerisch nicht möglich, können Schlitze für derartige Leitungen jedoch auch im Porotherm W.i hergestellt bzw. bereits beim Mauern berücksichtigt werden. Bei üblichen Rohrdurchmessern ist der Restquerschnitt des Ziegels dabei im Hinblick auf die Wärmebrückenwirkung im Regelfall ausreichend. Durch die integrierte Wärmedämmung ergeben sich sogar höhere Sicherheiten als bei Normalmauerwerk.

12. Wie können beim Porotherm W.i größere Lasten befestigt werden?

Entscheidend bei der Befestigung ist bei Ziegelmauerwerk generell neben dem richtigen Dübel ein entsprechend hergestelltes Bohrloch. Zum Bohren eigenen sich am besten Mehrzweckbohrer mit scharf angeschliffener Hartmetallspitze oder Hohlziegelbohrer; gebohrt werden sollte ausschließlich im Drehbohrverfahren ohne Schlag- und Hammerwerk.

Bei geringen Anforderungen wie z.B. der Montage von Lampen oder Handtuchhaltern ist eine Verankerung nur im Außensteg des Ziegels mit Spreizdübel (z.B. Fischer Spreizdübel SX) ausreichend.

Bei der Befestigung von Lasten im mittleren Bereich wie z.B. Hängeschränke oder leichte Fassadenbekleidungen kommen entsprechende Rahmendübel mit langem Spreizteil (z.B. Fischer Langschaftdübel SXRL) zum Einsatz, die eine Verankerung im Außensteg sowie im ersten Innensteg des Ziegels gewährleisten.

Bei höheren Anforderungen wie z.B. der Montage von Markisen oder Vordächern werden als Befestigungsmittel entsprechend lange Injektionsanker für eine sichere Verankerung über mehrere Ziegelstege eingesetzt.

Gerne stehen Ihnen auch unsere Mitarbeiter im Technischen Innendienst bei der Auswahl geeigneter Befestigungsmittel zur Verfügung.

13. Wie erfolgt beim Porotherm W.i die Montage der Fenster?

Die Montage der Fenster erfolgt im Regelfall mittels Fensterrahmenschrauben mit selbstschneidendem Gewinde ohne Dübel. Zu beachten ist beim Porotherm W.i jedoch, dass die Schrauben zur sicheren Befestigung des Fensters eine entsprechende Länge aufweisen – diese ergibt sich aus der Breite des Fensterrahmens zuzüglich 190 mm.

14. Welche Putzsysteme sind für den Porotherm W.i geeignet?

Im Innenbereich werden beim Porotherm W.i die für Ziegelmauerwerk üblichen einlagigen Innenputze (z.B. Kalk-Gipsputze) eingesetzt. Außen wird der Porotherm W.i genauso verputzt wie herkömmliche wärmedämmende Ziegel ohne Mineralwollefüllung. Der Aufbau des Außenputzes ist dabei grundsätzlich mehrschichtig und besteht in der Regel aus einem Leichtmörtelputz als Unterputz, einer vollflächigen Armierungsspachtel und der Endbeschichtung (Oberputz). Bei höheren Anforderungen an den Wärmeschutz können je nach gefordertem U-Wert auch entsprechende Dämmputze als Unterputz eingesetzt werden. Die genauen Putzaufbauten sowie weitere Informationen zum Thema Putz finden Sie in unserer Putz-Systemempfehlung bzw. unserer Verarbeitungsrichtlinie.

15. Müssen beim Porotherm W.i die Fensterlaibungen zusätzlich gedämmt werden?

Eine zusätzliche Dämmung im Bereich der Fensterlaibungen ist beim Porotherm W.i im Regelfall nicht erforderlich; die Fenster werden etwa im mittleren Drittel des Wandquerschnitts angeordnet und die Fensterstöcke lediglich überputzt.